Das Sechste Gebot

DU SOLLST NICHT EHEBRECHEN.

Was ist das? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir keusch und zuchtvoll leben in Worten und Werken und in der Ehe einander lieben und ehren.

                                                                         Martin Luthers Erklärung zum Sechsten Gebot im Kleinen Katechismus

»Die Wertschätzung der Ehe ist in Deutschland ungebrochen. Auch für junge Menschen ist sie das Leitbild ihres Zusammenlebens.« So fasst die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung die Ergeb­nisse einer erhobenen Studie zusammen. Ein erstaunlicher Befund angesichts großer gesell­schaftlicher Veränderungen. Doch was eigentlich macht die Ehe aus?

Für Martin Luther steht im Sechsten Gebot der Aspekt des liebenden und respektvollen Umgangs der Ehepartner im Vordergrund. Richard Wagner, selbst nicht unbedingt ein Ausbund von Tugend, setzt in seinem Opernfragment »Jesus von Naza­reth« noch eins drauf: »Ehe ohne Liebe ist Ehe­bruch«. Wolfgang Amadeus Mozart wiederum stellt in seiner Oper »Cosi fan tutte« jeden morali­schen Rigorismus ein für alle Mal in Frage.

Und wie stehen wir heute zu diesem intimsten und doch zugleich öffentlichsten der Zehn Gebote?